NOMADISCHE NETZWERKE DER SAHARA

Das nomadisch-territoriale Gefüge manifestiert sich in netzartigen Geflechten, die aus Punkten und Linien bestehen: Standpunkte, Treffpunkte, Handelspunkte und so weiter und deren virtuellen und konkreten Verbindungen. Die (Rast-)Punkte implizieren dabei Sesshaftigkeit und ihre Verbindungswege Mobilität. Die Knotenpunkte wie Wasserstellen oder bewachsene Täler vermitteln Sicherheit, die Verbindungen, die den unwirtlichen Raum der Wüste durchqueren, bergen Gefahr.



Diese Linien und Punkte spannen territoriale Netze auf, deren Ränder nicht wie staatliche Grenzen durch Verbot, sondern durch Erlaubnis gekennzeichnet sind. Nomadische Landrechte sind präferenziell und nicht exklusiv (Claudot-Hawad 2006: 663). Falls erforderlich können sich diese permeablen Ränder ausdehnen oder zusammenziehen.
Jedoch reichen die nomadischen Netzwerke weit über territoriale Ränder hinaus.
Die netzartigen Gefüge sind nicht isoliert zu sehen, vielmehr sind sie überlagert von weiter gespannten Netzen. Handelsnetze oder linguistische Netze verbinden soziale Gefüge und bilden größere territoriale Konfigurationen. So existieren vielschichtige Gefüge aus sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und linguistischen Elementen.
Diese Netze sind rein geographisch (heutzutage, aber auch schon in früheren Tagen) nicht nur auf die Sahara beschränkt, sie reichen durchaus bis nach Europa, Amerika oder/und tief in den Süden Afrikas.

NomadInnen sind zwar hochmobil innerhalb dieses flexiblen Gefüges, jedoch kaum über die Ränder der Territoriums hinaus und das unterscheidet nomadische Strategien von Migrationsstrategien.

„One of the great paradoxes about pastoral nomads is that they are among the most ¸rooted‘ cultures on earth“ (Hobbs 2006: 785).


 

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